Eine Fortsetzung
gleicher Zwei-, Drei- und Mehrklänge kommt einer Kettenbildung
gleich. Die Fortsetzung muß keineswegs nur stufenweise erfolgen,
ist aber, von Stufe zu stufe fortschreitend, für den Hörer
leichter nachvollziehbar. Auch die Richtung muß nicht gleichbeiben,
Wendepunkte, Auf- und Abwärtsbewegungen und auch rhythmische Wiederholungen
desselben Klangs machen den Ablauf der Folge abwechslungsreicher und
interessanter. Voraussetzung ist jedoch, daß jeder Zusammenklang
der Kettenglieder auf den gleichen arithmetischen Abständen der
Tonzahlen voneinander beruht.
Ketten aus ekmelischen
Reihen haben die Eigenschaft, Klänge einer bestimmten Reihe in
gleichen Abständen zu wiederholen. Im folgenden Beispiel treten
Dreiklänge aus den ekmelischen Reihen a) 3 ll 2, b) 3 ll 1 und
c) 3 ll 2 jeweils an dritter Position wieder auf:
12 13 14 15 16
17 18 19 20 ....
9 10 11 12 13 14 15 16 17 ....
6 7 8 9 10 11 12 13 14 ....
a) b) c) a) b) c)
a) b) c) ....
Dabei bilden sich
in jedem dritten Klang gleiche Klangcharaktere aus, entsprechend ihrer
Zugehörigkeit zu einer (à) ekmelischen Reihe.

Interessanter sind
Kettenbildungen aus Klängen mit unterschiedlichen Tonabständen:
12 13 14 15 16
17 18 19 20 ....
9 10 11 12 13 14 15 16 17 ....
7 8 9 10 11 12 13 14 15 ....

Hier hat jeder neue
Dreiklang einen eigenen Klangcharakter. Bei der aufsteigenden Richtung
der Kette werden die Intervalle der Dreiklänge nach und nach kleiner.
Bei 10-12-15 ("Moll-Dreiklang") ist der Umfang eine Quinte,
bei 15-17-20 ist er nur noch eine Quarte.
Das folgende Beispiel
zeigt eine Sequenz aus Bewegung und Gegenbewegung mit kleinen Sprüngen:
